Anke Hennig zu Gast in der Hauptschule
Am 20.08.2024 besuchte uns Anke Hennig im Rahmen des Politik-Unterrichts in der Klasse 10a. Eine Schulstunde lang erzählte sie über sich als Person und über ihre Arbeit als Mitglied im Deutschen Bundestag in Berlin. Dabei stellten die Schüler*innen viele Fragen, auf die die 59jährige SPD-Abgeordnete offen und ausführlich einging. Am Ende blieb ein ganz persönliches Bild von Anke Hennig, die in Achmer ehrenamtliche Ortbürgermeisterin ist und sich auf bundespolitischer Ebene unter anderem für die Rechte von Kindern und Jugendlichen, für Frauen, Familien, Senioren und für Queere (LGBTQ+) einsetzt.
Bereits ihre in Australien geborene Mutter Helga Lewandowsky war politisch im Landtag in Hannover aktiv. Anke Hennig selbst wuchs in Bramsche auf, ging hier und in Osnabrück zur Schule. Nach dem Abitur arbeitete sie als Taxifahrerin und erlernte den Beruf als Büroassistentin. Sie lebte ab 2007 auch ein Jahr in Australien, ließ dort zwei ihrer drei Kinder zur Schule gehen und arbeitete dort bei Aldi. Ihr Mann blieb in Deutschland. Wieder nach Bramsche zurückgekehrt, ging sie in die Kindertagespflege und trat 2011 ihren politischen Werdegang über die Kommunalpolitik an: sie wurde in den Stadtrat von Bramsche gewählt und ist seit 2018 Ortsbürgermeisterin von Achmer. 2021 schaffte sie bei der Bundestagswahl den Sprung nach Berlin und pendelt seitdem zwischen Bramsche und der Hauptstadt hin und her. Ein wichtigstes politisches Ziel, dass sie verfolgt, formulierte sie so: „Ich setze mich dafür ein, dass die Kinder- und Jugendrechte in das Grundgesetzt eingebracht werden.“
Zu den ersten Fragen der Zehntklässler gehörte, ob sie unseren Bundeskanzler Olaf Scholz schon einmal persönlich begegnet sei. Man sehe sich regelmäßig, sie mache auch häufig ein Selfie mit ihm und er lache wie ein Schlumpf, berichtete sie. Zu ihren Aufgaben als Politikerin gehöre es, im Bundestag Reden zu halten, die von ihrem Team erarbeitet und an ihre Rhetorik angepasst werden. Im Internet könne man sich diese Reden auch ansehen. Die Zusammenarbeit mit anderen Parteikolleg*innen beschrieb sie so: „Nicht alle Kollegen sind gleich und ich komme nicht mit allen gleich klar. Aber man begegnet sich auf Augenhöhe.“ Innerhalb der SPD duzen sich alle, da sie Genossen sind und das sei auch manchmal komisch, vor allem wenn es ältere Parteikollegen sind. Die Frage, wie sie selbst das deutsche Schulsystem empfand, beantwortet Anke Hennig so: „Die Orientierungsstufe fand ich super!“ Sie selbst wiederholte auf dem Gymnasium einen Jahrgang und wechselte nach der 10. Klasse die Schule. Selbstkritisch und offen stellte sie den Schülern ihren Lebensweg dar und gab ihnen noch einen guten Tipp: „Lernt Stenografie! Wenn ihr gut seid, könnt ihr im Bundestag anfangen und die Reden mitschreiben.“