Die diesjährigen Projekttage fanden zu dem nie an Aktualität verlierenden Thema „Demokratie“ statt.



Bereits im Februar fand ein Vorbereitungstag statt, an dem sich die Klassen mit dem Thema „Demokratie“ und dessen Bedeutung im Allgemeinen beschäftigten. Hier machten sie Themenvorschläge zu Einzelaspekten, die sie besonders interessierten und mit denen sie sich gern vertiefend auseinandersetzen wollten. So entstanden die Themen „Demokratie im Kleinen und Großen“, „Erinnerungskultur“, „Frauenrechte“, „Extremismus“, „Bunte Vielfalt“, „Hochbeete“ und „Demokratie im Internet“. In den Tagen vom 16. bis zum 18. Juni beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler jahrgangsübergreifend mit einem ihrer Wahlthemen.
Für die Gruppe „Demokratie im Kleinen und Großen“ war das Interview mit dem Bramscher Bürgermeister Heiner Pahlmann ein Highlight. Sie erfuhren, dass er dienstlich gerne Fahrrad fährt, wie herausfordernd und vielfältig der Beruf des Bürgermeisters ist, und ihnen wurde sogar das „Du“ angeboten. Eine Führung durch das Rathaus, begleitet von der Stadtpflegerin Steffi Uhlenkamp, rundete den Besuch ab.
Den Pfad der Erinnerung in Bramsche ging die Projektgruppe „Erinnerungskultur“. Unter der Anleitung von Arne Wegner erkundeten sie zehn Stationen, die sich fußläufig im Stadtgebiet befinden. Startpunkt war an der Hasestraße am Rathaus. Auf kleinen blauen Täfelchen findet man QR-Codes, die Informationen zum jeweiligen Ort und zum Geschehnis in der Zeit des Nationalsozialismus gaben. So lernten sie das Schicksal der Familie Voss kennen, die im Otterkamp gewohnt hat und vor den Nazis nach Argentinien fliehen musste. An ihr Leben erinnern auch die im Straßenpflaster eingelassenen Stolpersteine. Auch kennen sie jetzt das Schicksal von Siegfried Sommerfeld, der Lehrer an der Meyerhofschule war, oder das der Familie Frank. Ihre gesammelten Informationen und Fotos sind auf einer Stellwand zu sehen.
Die Projektgruppe „Frauenrechte“ suchte am ersten Projekttag den Weltladen im Bramsche auf und erfuhr, auf welche Weise besonders Frauen in Tibet und Nigeria durch den Verkauf ihrer Produkte unterstützt werden. Im Anschluss teilten sich die Teilnehmenden in Gruppen auf und bereiteten als Experten Einzelthemen vor, die sie sich am dritten Tag gegenseitig vorstellten. Zu den Themen gehörten: Zwangsehe, Femizide, Entwicklung der Frauenrechte in Deutschland, Prostitution und Gewalt gegen Frauen. Besonders interessant fand diese Projektgruppe den Besuch bei dem Verein „Amal“. Amal bedeutet Freundschaft und Hoffnung. Dort lernte die Gruppe die Räumlichkeiten und Projekte des Vereins kennen. Besonders bewegend und informativ fand die Gruppe das Gespräch mit zwei Frauen aus Nordmazedonien und Rumänien, die von ihrer ersten Zeit in Deutschland und den kulturellen Unterschieden berichteten.
Die Gruppe „Hochbeet“ hatte sich zum Ziel gesetzt, ein Produkt für die Schulgemeinschaft zu schaffen, das sowohl sichtbar an Demokratie erinnert, durch die individuell gestalteten Tafeln, die die Beete verzieren, als auch Verantwortung fördert, durch die bevorstehende Pflege und Instandhaltung der Beete.
Was es heißt in einer Demokratie zu leben, haben die 6. und 7. Klässler der Projektgruppe „Demokratie im Internet“ zu Beginn der dreitägigen Projektwoche herausgefunden. Schnell sind die Schüler unisono auf den gleichen Nenner gekommen, dass die Meinungsfreiheit, das Recht auf Sicherheit oder aber auch die Fähigkeit eigene Entscheidungen treffen zu dürfen, wertvolle Schätze in turbulenten und gegenwärtigen Zeiten darstellen. Dass dabei dem Internet als Ort der Begegnung schlechthin eine übergeordnete Rolle beigemessen wird, konnten die Schülerinnen und Schüler sehr schnell erkennen. Fleißig berichteten sie sowohl von positiven als auch bedenklichen Situationen, die ihnen das Internet bereitgestellt hat. Nachdem einige zertifizierte Videos durchgearbeitet wurden und die Gruppe den digitalen Fitnesscheck zur Demokratie mit Finesse meisterte, begegnete den Schülerinne und Schüler die Verfassung Deutschlands. Eine intensive Auseinandersetzung stärkte den Glauben in die Vorzüge der modernen Demokratie. Daraufhin wurden Cool Down Strategien entwickelt, um auch im unübersichtlichen Netz eine souveräne Figur abzugeben. Nachdem sowohl die Chancen als auch Risiken der Demokratie im Netz übersichtlich abgearbeitet wurden, konnten die SuS erneut glänzen, indem sie in Kleingruppen eigene Videos zum Thema produzierten. Und so wunderten sich die meisten, dass die drei Tage ziemlich schnell vorüberflogen.
Im Rahmen Projekts „Extremismus“ setzte sich die Gruppe intensiv mit den Themen Rechtsextremismus, Linksextremismus und Islamismus auseinander. Ziel war es, ein tieferes Verständnis für die verschiedenen Erscheinungsformen von Extremismus zu entwickeln, deren Ursachen zu hinterfragen und mögliche gesellschaftliche Gegenstrategien zu diskutieren. Am letzten Projekttag fand eine abschließende Informationsveranstaltung bei der Polizeidirektion in Osnabrück statt. Dort erhielten die Teilnehmer durch Fachkräfte der Polizei einen Einblick in die aktuellen extremistischen Entwicklungen in und um Osnabrück – „vor der Haustür“. Besonders eindrücklich waren die Berichte aus der Praxis, die verdeutlichten, wie präsent das Thema auch auf lokaler Ebene ist und welche Maßnahmen ergriffen werden, um Radikalisierung vorzubeugen. Das Projekt bot eine wertvolle Gelegenheit, sich kritisch mit dem Thema Extremismus auseinanderzusetzen und den Blick für demokratische Werte zu schärfen.
Über drei Tage hinweg hat sich die Klasse 5 damit befasst, was Demokratie für die einzelnen Schülerinnen und Schüler selbst bedeutet und wo überall Demokratie zu finden ist. Die Gruppe hat darüber gesprochen, warum die Demokratie so wichtig und schützenswert ist, und darüber as wäre, wenn wir eine Diktatur hätten und warum die „Bunte Vielfalt“ in einer Demokratie so wichtig und schön ist. Hierzu wurden verschiedene (Kooperations-) Spiele gespielt, um u.a. den Zusammenhalt in einer Demokratie zu verdeutlichen und Kreatives zu erschaffen, um die bunte Vielfalt in der Demokratie zu symbolisieren.